Um auch für Einsätze in der dunklen Jahreszeit gerüstet zu sein, veranstalteten die Löschbezirke Köllerbach und Herchenbach eine gemeinsame Nachtübung im Gewerbegebiet Etzenhofen. Neben den Feuerwehrangehörigen der Löschbezirke Köllerbach und Herchenbach nahmen auch Angehörige der Partnerfeuerwehr aus dem brandenburgischen Senftenberg an der Übung teil, die zu dieser Zeit in Köllerbach zu Besuch waren.
Insgesamt wurden 2 Übungen im Gewerbegebiet Etzenhofen durchgeführt. Die erste Übung fand am Anwesen des Transportunternehmens Jörg Herber statt. In der Halle war ein Mitarbeiter in der Montagegrube mit Reparaturarbeiten an einem LKW beschäftigt. Während der Arbeiten kam es zu einer Verpuffung. Aufgrund der Verletzungen konnte er sich nicht mehr selbst aus seiner misslichen Lage befreien. Durch die starke Rauchentwicklung lösten die eingebauten Rauchmelder aus. Durch den durchdringenden Piepton wurde ein Spaziergänger auf den Unglücksfall aufmerksam und alarmierte die Feuerwehr. Als erstes Fahrzeug traf das Tanklöschfahrzeug aus Köllerbach an der Einsatzstelle ein. Der Einheitenführer verschaffte sich einen Eindruck über die Lage und koordinierte die weiteren Rettungsmaßnahmen. Ein Trupp unter Atemschutz ging in die Halle vor und begann sofort damit, die vermisste Person zu suchen. Diese wurde schnell in der Montagegrube gefunden, konnte jedoch nicht sofort aus dieser befreit werden, da auf der Grube noch ein LKW stand. Dieser wurde mittels Greifzug von der Montagegrube gezogen. Nachdem das Fahrzeug entfernt war, konnte die verletzte Person mit einer Schleifkorbtrage aus der Grube gerettet werden. In der Zwischenzeit wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet und ein Überdrucklüfter in Stellung gebracht, um die Halle rauchfrei zu machen. Die Einsatzkräfte des Löschbezirks Herchenbach nahmen in der Zwischenzeit ein Schaumrohr zur Abschirmung eines Tanklagers vor, unterstützten bei der Ausleuchtung und stellten die Wasserversorgung aus einem Unterflurhydranten her.
In der zweiten Übung wurde ein Verkehrsunfall simuliert. Die Fahrzeuginsassen, gespielt von Mitgliedern der realistischen Unfalldarstellung, konnten sich selbst aus dem Fahrzeug befreien, standen aber unter Schock und liefen an der Unfallstelle umher. Zusätzlich fing das Fahrzeug aufgrund von auslaufenden Betriebsmitteln Feuer, das durch brennende Strohballen simuliert wurde. Auch hier wurde zuerst die Lage erkundet und sich sofort um die verletzten Fahrzeuginsassen gekümmert. Die Brandbekämpfung am Unfallfahrzeug wurde mittels Schaumrohr eingeleitet. Da das Feuer bereits auf die Vegetation übergegriffen hatte, kam dort ein C-Rohr zum Ablöschen zum Einsatz.
Durch die Befragung der Unfallbeteiligten wurde festgestellt, dass eine Person fehlte. Daraufhin wurde eine Suchaktion gestartet, um den Vermissten zu finden. Aufgrund des Schocks hatte sich die Person von der Unfallstelle entfernt, stürzte an einem Hang und zog sich weitere Verletzungen zu. Aufgrund des Verletzungsmusters wurde die Person mittels Schleifkorbtrage aus dem Hang gerettet. Nachdem alle Personen versorgt und das Feuer gelöscht war, konnte die Übung beendet und die eingesetzten Geräte wieder auf den Einsatzfahrzeugen verladen werden. Nach einer kurzen Übungsbesprechung rückten alle Einsatzkräfte in ihre Gerätehäuser ein. Ein besonderer Dank geht an die Mitglieder der realistischen Unfalldarstellung sowie an Jörg Herber, der der Feuerwehr seine Halle für die Übung zur Verfügung stellte.