Die Angehörigen der Altersabteilung des Löschbezirks Püttlingen treffen sich regelmäßig zu einem gemütlichen Beisammensein oder gemeinsamen Aktivitäten. In diesem Monat stand ein gemeinsamer Ausflug zum Abfallheizkraftwerk nach Velsen auf dem Programm. Vor Ort wurden die Besucher von Melina Profeta, der zuständigen Mitarbeiterin für die Öffentlichkeitsarbeit, in Empfang genommen.
Bevor es zur rund 80-minütigen Besichtigungstour des Abfallheizkraftwerkes ging, erläuterte Frau Profeta der Alterswehr noch die Gesellschafterstruktur, den Verfahrensablauf, die technischen Daten der Anlage sowie die Energienutzung.
Der Entsorgungsverband Saar (EVS), ein Zusammenschluss der 52 saarländischen Kommunen, ist im Saarland für die umweltgerechte Abfallentsorgung verantwortlich. Ein Großteil der Abfälle wird der Abfallverwertungsanlage Velsen (AVA VELSEN) zugeführt. Hier werden 4/5 des saarländischen Abfalls behandelt und die entstehende Energie entsprechend verwertet.
Im Abfallheizkraftwerk Velsen sind zwei Verbrennungseinheiten installiert, die zusammen 30 Tonnen Abfall pro Stunde thermisch behandeln. Die hierbei entstehenden Rauchgase werden in eine 4-stufige Rauchgasreinigung geleitet und dort entsprechend gereinigt. Die bei der Verbrennung frei werdende Energie wird in einen Wasserdampfkreislauf übertragen. Eine Teilmenge des erzeugten Dampfes deckt den Eigenbedarf für sämtliche Wärmeverbraucher der Anlage.
In der Anlage können pro Jahr etwa 255.000 Tonnen Haus- und Gewerbeabfall aufbereitet werden. Der angelieferte Abfall wird in einem Bunker zwischengelagert, das Bunkervolumen beträgt ca. 9.000 cbm, was in etwa 6.000 Tonnen Restabfall entspricht. Die Speicherkapazität reicht in etwa für 7 – 8 Tage.
Die im Verbrennungsofen anfallende Verbrennungswärme wird mit einem hohen Wirkungsgrad in den Wasserdampfkreislauf übertragen. Der Großteil des Dampfes wird jedoch für die Stromproduktion verwendet. Der heiße Hochdruckdampf (400 Grad Celsius, 40 bar) treibt eine Turbine an, die mit einem Generator zur Stromerzeugung verbunden ist. Der Stromüberschuss von jährlich ca. 85.000 MWh wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Das entspricht dem Strombedarf von rund 30.000 Haushalten.
Nach einer sehr interessanten Führung trafen sich die Teilnehmer noch in der Kaffeeküche Velsen und ließ den Tag in gemütlicher Runde ausklingen.