Die Feuerwehren kommen nicht nur bei Brandeinsätzen und Technische Hilfeleistungen wie z. B. Verkehrsunfällen, umgestürzten Bäumen oder zur Unterstützung des Rettungsdienstes zum Einsatz. Das Einsatzspektrum umfasst auch Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern. Diese kommen zum Glück aber nicht allzu oft vor. Um jedoch auch für diese Einsätze gerüstet zu sein, muss eine entsprechende Ausbildung und Ausrüstung vorhanden sein.
So ist beispielsweise der Löschbezirk Püttlingen der Freiwilligen Feuerwehr Püttlingen mit dem Gerätewagen-Logistik 2 (GW-L2) als Teileinheit in den Gefahrstoffzug des Regionalverbandes Saarbrücken eingebunden. Bei Einsätzen mit CBRN-Gefahrstoffen (chemische, biologische, radiologische und nukleare Stoffe) kommt der Gefahrstoffzug zum Einsatz und wird bei entsprechenden Einsatzstichworten alarmiert.
Ein Aufgabenschwerpunkt des Gerätewagen-Logistik 2 besteht unter anderem darin, die Komponente „Ölschadensbekämpfung“ an die Einsatzstelle zu bringen. Hierzu stehen Gerätschaften zur Abarbeitung größerer Mineralölunfälle wie spezielle Pumpen zum Umpumpen von Mineralölen, Abdichtsätze, Leckdichtkissen sowie verschiedene Öl- und Chemikalienbinder zur Verfügung.
Bei einigen Stoffen kann auch das Tragen eines Chemikalienschutzanzuges (CSA) erforderlich werden. Die Arbeiten unter diesem speziellen Schutzanzug stellen für die Einsatzkräfte eine besondere Belastung dar. So wird unter dem CSA beispielsweise auch umluftunabhängiger Atemschutz getragen. Die Regeleinsatzzeit liegt daher bei nur 20 Minuten.
Um die Einsatzkräfte auf ihre Aufgaben vorbereiten zu können und die jährlich vorgeschriebene Übung unter Einsatzbedingungen zu absolvieren ist eine entsprechende Aus- und Fortbildung unabdingbar. Die Ausbildung findet in einem mehrwöchigen Lehrgang an der Landesfeuerwehrschule des Saarlandes statt. Für die weitere Aus- und Fortbildung ist die Feuerwehr Püttlingen selbst verantwortlich. Damit die Feuerwehren diese Aufgaben erfüllen können, steht ihnen die Gefahrgutübungsanlage der Landesfeuerwehrschule zur Verfügung. Diese wird mit einem Wechselladerfahrzeug transportiert und bietet die Möglichkeit unter realistischen Bedingungen verschiedenste Einsatzszenarien mit Gefahrgut, beispielsweise das Abdichten von Leckagen, zu üben.
So wurde im Oktober die Gefahrgutübungsanlage im Hof des Feuerwehrgerätehauses Püttlingen aufgestellt. An mehreren Übungsabenden bestand so die Möglichkeit den praktischen Umgang mit den verschiedenen Geräten unter Einsatzbedingungen zu proben.
Danach konnte mit der praktischen Ausbildung begonnen werden. So mussten sich die Einsatzkräfte um einen leckgeschlagenen IBC-Container kümmern. Die vorhandenen Gerätschaften zum Umpumpen des Gefahrguts wurden vorbereitet und zum Einsatz gebracht. So wurde mittels einer Gefahrgut-Umfüllpumpe das Medium aus dem leckgeschlagenen Behälter in ein Ersatzbehältnis umgepumpt. Nach gut 20 Minuten wurden die Einsatztrupps aufgrund der erreichten Regeleinsatzzeit entsprechend ausgetauscht bis das Übungsziel erreicht wurde.