Am 12. Februar besuchten die Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung der Feuerwehr Püttlingen die Kalksteingrube in Auersmacher. Aus Sicherheitsgründen konnten an der Grubenfahrt nur 8 Personen teilnehmen.
Zunächst wurde die Gruppe der Alterswehr vom Betriebsleiter Herrn Hewer begrüßt und in die Geschichte der Kalksandsteingrube eingewiesen. Der Stollen der Grube wurde 1935 angehauen und förderte seither Kalksandstein im Bohr- und Sprengbetrieb. Die Abbautechnik ist Pfeiler-Kammerbau. Das Abbaugebiet erstreckt sich über eine 320 Hektar große Fläche unter Auersmacher, Sitterswald und Kleinblittersdorf, wobei kein Abbau unter den Wohngebieten stattfand. Das Bergwerk war die größte Kalksteingrube Europas. Große LKW und Maschinen fuhren durch das 330 Kilometer große Wegenetz unter Tage. Der Kalk wurde vom Gesellschafter der Grube, der heutigen Roheisengesellschaft Saar mbH (Rogesa), bei der Roheisenerzeugung in deren Sinteranlagen in Dillingen eingesetzt.
Der Kalkstein aus der Grube Auersmacher war ein wichtiger Baustein zur Herstellung von Roheisen in der saarländischen Stahlindustrie. Der Kalkstein wirkt reinigend auf das Roheisen im Hochofen-Prozess und bindet qualitätsmindernde Verunreinigungen zu einer kalkhaltigen Hochofenschlacke, die im Sekundärprozess weiterverarbeitet wird.
Das Material wurde mit einem Förderband bergab zur Verladeanlage an der Saar und von dort per Güterzug entlang der Saar nach Dillingen transportiert. In den 1960er Jahren boomte der Kalkstein-Abbau in Auersmacher und es waren bis zu 150 Mitarbeiter beschäftigt. Zum Ende wurden rund 1.500 Tonnen täglich und ca. 360.000 Tonnen jährlich im Zweischicht-Betrieb gefördert.
Weil die Lagerstätten aber weitestgehend erschöpft waren, wurde die planmäßige Förderung von Kalkstein Ende 2017 eingestellt. Seit 2018 kommt der Kalk für die Hochöfen der Rogesa mit Güterzügen aus dem französischen Dugny-sur-Meuse.
Die Grube steht jedoch noch bis heute im Stand-by- Betrieb und hat schon aufgrund von Versorgungsengpässen wieder über mehrere Tage gefördert und geliefert. Dazu sind untertage Vorräte angelegt worden. Der abgebaute Kalk wird dann bei Bedarf per LKW von Auersmacher nach Dillingen gefahren.
Heute sind dort noch 20 Mitarbeiter beschäftigt. Sicherungsarbeiten untertage sind aktuell das Hauptarbeitsfeld der Grube.
Übertage weit sichtbar sind die Verladesilos an der Bahnstrecke zwischen Saarbrücken und Saargemünd sowie die 750 m lange, die B51 überquerende Bandbrücke, die zum Bergwerk verläuft. Untertage setzt sich dieses Förderband weitere 1.400 m bis zu der Brechanlage fort. Hier wird der Kalkstein einsatzgerecht für die Sinteranlage der Rogesa aufbereitet.
Nach den vielen Informationen und einer Sicherheitseinweisung ging es ab in die Grube. Herr Hewer fuhr uns mit einem Sprinter durch das Labyrinth der Grube, was sehr beeindruckend war. Am Ende der Führung bedankte sich Karl Kunz bei Betriebsleiter Herrn Hewer für die interessante Führung mit zahlreichen Informationen.
Zum Abschluss der Besichtigung ging es zu einem gemeinsamen Mittagessen ins Restaurant „Zur wilden Ente“ in Saarbrücken. Ein weiteres Dankeschön geht an Karl Kunz, der sich um die Besichtigung der Grube sowie um den Restaurantbesuch gekümmert hat.