Zu gleich zwei zeitintensiven Einsätzen musste die Feuerwehr Püttlingen am 11. September ausrücken. Die erste Alarmierung erfolgte gegen 14:59 Uhr mit dem Einsatzstichwort „Personensuche – Anforderung Drohne, 2 Kinder im Wald vermisst“. Die beiden Kinder waren von der Viktoriaschule auf der Püttlinger Ritterstraße abgängig und nach Angaben der Polizei in das nahegelegene Waldgebiet gelaufen. Dieses erstreckt sich von der Ritterstraße in Püttlingen bis zum Saarbrücker Stadtteil Altenkessel. An der St. Barbara Halle wurde durch den Einsatzleitwagen (ELW 1) der Feuerwehr Püttlingen die Einsatzleitung eingerichtet. Neben den Einsatzkräften aus Püttlingen war auch die Feuerwehr Völklingen mit der Drohne alarmiert. Der Waldbereich wurde mittels Drohne kontrolliert, fußläufig begangen und die Waldwege mittels Fahrzeugen abgefahren. Weiterhin kam das Rettungsboot auf dem Absinkweiher Frommersbach zum Einsatz, um auch diesen Bereich abzusuchen. Im weiteren Einsatzverlauf wurde der Kräfteansatz entsprechend hochgefahren und spezialisierte Suchhunde des THW, des DRK und des BRH (Bundesverband Rettungshunde) zur Einsatzstelle angefordert, um bei der Suche nach den vermissten Schülern zu unterstützen. Auch der Brandinspekteuer für den Regionalverband Saarbrücken, Tony Bender, machte sich vor Ort ein Bild vom Einsatzgeschehen.
In der St. Barbara Halle wurden ein Besprechungsraum sowie ein Betreuungsplatz eingerichtet. Hier wurden durch die Kräfte des DRK und der Notfallseelsorge und Krisenintervention Saarland e. V (PSNV) Angehörige der vermissten Kinder und Lehrer betreut.
Da die Suchmaßnahmen bisher ohne Erfolg blieben, wandte sich die Kriminalpolizei schließlich an die Öffentlichkeit. Es wurden entsprechende Fotos und Personenbeschreibungen der beiden Kinder veröffentlicht und die Bevölkerung um Hinweise gebeten. Ein solcher Hinweis führte am frühen Abend zum Auffinden der Jungen. Sie wurden wohlbehalten in einem Supermarkt fernab des Suchgebietes in Rockershausen aufgegriffen. Damit konnte dieser Einsatz nach gut 3 ½ Stunden glücklich beendet werden.
Kaum war dieser Einsatz gerade erfolgreich beendet, erfolgte gegen 18:27 Uhr der nächste Alarm. Alarmierungsstichwort diesmal „Person in Notlage – Person in Kanal“ und führte die Einsatzkräfte in den Stadtpark. Nach Auskünften von mehreren Personen öffnete eine Person einen Kanaleinlauf und sei hineingeklettert, aber danach nicht wieder aufgetaucht. Daraufhin begab sich ein Trupp unter Atemschutz und mit einem Gasmessgerät ausgerüstet in den Kanalschacht, um nach der Person zu suchen. Zur weiteren Kontrolle wurde der Fachberater des THW mit Endoskop-Kamera an die Einsatzstelle alarmiert. Zur Absicherung der Einsatzkräfte und der eventuell verunfallten Person befand sich die ganze Zeit ein Rettungswagen des DRK an der Einsatzstelle. Weiterhin wurde das Abwasserwerk der Stadt Püttlingen angefordert. Neben dem Abwasserwerk wurde auch die Rufbereitschaft der Kläranlage Püttlingen (Betreiber EVS) angefordert, um sicherzustellen, dass sich die Person nicht am Ende der Verrohrung im Pumpwerk der Kläranlage befand. Auch Bürgermeisterin Denise Klein machte sich ein Bild an der Einsatzstelle.
Durch den Mitarbeiter des Abwasserwerks und der Einsatzleitung wurden die Kanalpläne gesichtet und das weitere Vorgehen abgestimmt. Es wurden drei Einsatzabschnitte gebildet und die Abwasserkanäle zwischen dem Multifunktionsfeld im Stadtpark und der Kläranlage Püttlingen mit zwei Kamerawagen eines privaten Dienstleisters kontrolliert. Alle Kanalschächte wurden geöffnet, um zu kontrollieren, ob sich eine Person in dem Bereich befindet. Letztendlich konnte auf der gesamten Kanalstrecke keine Person gefunden werden. Nach gut 4 ½ Stunden war auch dieser Einsatz für die Feuerwehrkräfte beendet und sie konnten in die Feuerwehrgerätehäuser einrücken.
Somit konnten die freiwilligen Helferinnen und Helfer nach gut 8 Einsatzstunden, was alles ehrenamtlich neben der „normalen“ Arbeit geschieht, wieder zurück nach Hause. Auch am Folgetag war die Feuerwehr Püttlingen wieder bei zwei Einsätzen gefordert.