Wenn wir einen Rückblick auf die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr werfen, so müssen wir auch die Zeit vor dem Bestehen unserer Freiwilligen Feuerwehr in diese Betrachtung mit einbeziehen. Vorschriftsmäßig ausgebildete und straff organisierte Feuerlösch- und Hilfeleistungsorganisationen, wie sie heute auch im kleinsten Ort eine Selbstverständlichkeit sind, gab es bis zur Jahrhundertwende in unserem Ort nicht.
In den damals noch selbstständigen sechs Gemeinden Kölln, Engelfangen, Sellerbach, Herchenbach, Etzenhofen und Rittenhofen, aus denen das heutige Köllerbach hervorgegangen ist, waren zwar einige Feuerlöschgeräte vorhanden (beispielsweise in jedem Ort zwei Feuerleitern, zwei Feuerhaken, einige Feuerwehrschläuche und Ledereimer), doch konnte von einer vollständigen Ausrüstung keine Rede sein. So ging aus dem Bericht des Amtsmanns Lex aus dem Jahr 1756 hervor, dass der Feuerschutz auch in Herchenbach eine lange Tradition hat. Lex schreibt, dass im Hause „Hauser“ zwei Feuerleitern und zwei Feuerhaken untergebracht waren. Das Haus stand in der Dorfmitte, dort wo heute der Dorfplatz ist. In Sellerbach war überdies eine Feuerspritze stationiert, die Eigentum der sechs Gemeinden und der Gemeinde Walpershofen war. Um auch die anfallenden Kosten für größere Anschaffungen anteilsmäßig auf die einzelnen Gemeinden aufzuteilen, waren diese sechs Gemeinden und die Gemeinde Walpershofen im sogenannten „Spritzenverband Kölln“ zusammengeschlossen. Dieser Spritzenverband, der sich aus Vertretern dieser Gemeinden zusammensetzte, beschloss auch, für die in Sellerbach stationierte Feuerspritze Transportkosten nach den einzelnen Orten zu berechnen. So mussten bei Anforderung der Feuerspritze, die noch mit Pferden zum jeweiligen Brandort gezogen wurde, zahlen: Engelfangen neun Mark, Etzenhofen sechs Mark, Herchenbach zwölf Mark, Sellerbach sechs Mark, Ritttenhofen neun Mark, Kölln sechs Mark und Walpershofen neun Mark. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass die Gemeinde Walpershofen für die Unterkunft der Feuerspritze im Schulhaus Sellerbach keine Miete zu zahlen habe. Die Dauer des Einsatzes der Feuerspritze spielte keine Rolle.
Im Jahr 1933 wurde der Löschzug Herchenbach innerhalb des Spritzenverbandes Kölln gebildet. Erster Löschzugführer des Löschzuges Herchenbach wurde Jakob Folz, der dieses Amt bis 1935 begleitete. Die vorhandenen Geräte waren in der Scheune des Gasthauses Altmeyer untergebracht. Der Spritzenverband Kölln setzte sich aus den damals noch selbstständigen Gemeinden Kölln, Engelfangen, Herchenbach, Sellerbach, Etzenhofen, Rittenhofen und Walpershofen zusammen. Der Zusammenschluss der Wehren Riegelsberg, Köllerbach, Herchenbach und Walpershofen (sechs Löschzüge) erfolgte im Jahr 1935 unter dem Amt Riegelsberg. In diesem Jahr übernahm Eugen Weiland das Amt des Löschzugsführers bis 1951.
Die Aufwärtsentwicklung der Freiwilligen Feuerwehr wurde jedoch abermals unterbrochen, als der 2. Weltkrieg begann. Aufgrund der Evakuierung des Ortes und der Einberufung des größten Teils der Wehrleute war die Feuerwehr praktisch nicht mehr vorhanden. Nach der Evakuierung versammelten sich die verbliebenen Feuerwehrleute erstmals wieder im August 1940 unter dem Amtswehrführer Alois Neuhaus, der diese Funktion seit 1937 inne hatte und nahmen ihre Tätigkeit auf. Um den Feuer- und Katastrophenschutz aufrechtzuerhalten, mussten Jugendliche, Notdienstverpflichtete sowie der von Staatsseite aufgestellte Sicherheits- und Hilfsdienst herangezogen werden.
Nach dem Kriegsende 1945 folgte für die Feuerwehr eine schwere Zeit. Der Mannschaftsstand war stark zurückgegangen. Viele Feuerwehrmänner kehrten nicht mehr nach Hause zurück, andere konnten durch die Verwundungen und Leiden, die sie in den Kriegsjahren erlitten hatten, ihren Dienst in der Feuerwehr nicht mehr ausüben. Einige kamen erst einige Jahre später aus Gefangenschaft zurück. Doch die wenigen, gesund heimgekehrten Wehrmänner stellten sich der Feuerwehr wieder zur Verfügung und zusammen mit hinzugekommenen jungen Kameraden gelang der Neuaufbau. Die Beschaffung von Geräten und Uniformen allerdings war in den ersten Nachkriegsjahren, bedingt durch die Materialknappheit und nicht zuletzt auch durch die wirtschaftliche Lage, äußerst schwierig.