Im Sommer dieses Jahres fand ein Online-Webinar mit dem Titel “Informationen zu elektrifizierten PKW-Antrieben für Feuerwehren” statt und nun wurde der praktische Teil dieser Schulung abgehalten. Im Feuerwehrgerätehaus in Püttlingen versammelten sich alle interessierten Feuerwehrangehörigen, die mindestens die Ausbildung zum Gruppenführer absolviert hatten. In dieser Fortbildungsveranstaltung vermittelten Mitarbeiter von ZF den Feuerwehrangehörigen wertvolle Informationen zu verschiedenen Antriebsarten von Fahrzeugen und insbesondere elektrifizierten Antrieben.
Die aktuellen Antriebsarten für PKWs wurden eingehend erläutert. Die klassische Antriebsform, die gegenwärtig am weitesten verbreitet ist, basiert auf Verbrennungsmotoren, die entweder mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Es gibt jedoch auch Verbrennungsmotoren, die alternative Treibstoffe wie Flüssig- oder Erdgas nutzen. Darüber hinaus sind Elektroantriebe weit verbreitet, die entweder batteriebetrieben sind oder mit Brennstoffzellen betrieben werden, sowie Hybridantriebe, die eine Mischung aus verschiedenen Technologien verwenden.
Besonderes Augenmerk wurde auf elektrische Antriebe gelegt, darunter Elektrofahrzeuge, Brennstoffzellenfahrzeuge, Hybridfahrzeuge und Plug-In-Hybridfahrzeuge. Die Ausbilder erklärten die Erkennungsmerkmale elektrischer Komponenten und stellten die “AUTO”-Regel vor:
- A: Austretende Betriebsstoffe – hören, riechen, sehen (z.B. Zisch- oder Knattergeräusche, Gasgeruch, Leckagen oder Nebelbildung)
- U: Unterboden, Motor- und Kofferraum erkunden (z.B. Suche nach Gastanks oder orangefarbenen Hochvoltanlagen)
- T: Tankdeckel öffnen (um alternative Betankungs- / Ladesysteme zu erkennen, bei Fahrzeugen mit mehreren Tankdeckeln)
- O: Oberfläche absuchen (z.B. QR-Codes auslesen, das Fehlen eines Auspuffs, markante Beschriftungen oder Erkennungszeichen, Überdruckventile überprüfen)
Die Schulung deckte auch den Einsatz von Rettungskarten und Rettungsdatenblättern sowie die potenziellen Gefahren von elektrischem Strom und die damit verbundenen Schäden für Einsatzkräfte ab. Die ZF-Ausbilder erklärten zudem Schutzmechanismen und Schutzmaßnahmen, darunter die Tatsache, dass keine direkte Verbindung zwischen den stromführenden Hochvoltkomponenten und der Karosserie besteht. Alle Hochvoltkomponenten sind berührungssicher ausgeführt und in auffälligem Orange isoliert, um sie leicht erkennbar zu machen. Sobald ein Airbag auslöst, wird das Hochvoltsystem unmittelbar deaktiviert.
Um den Teilnehmern ein besseres Verständnis der einzelnen Komponenten zu vermitteln, standen verschiedene Fahrzeuge zur Verfügung. Dies umfasste verschiedene Modelle von BMW (Mildhybrid und Vollhybrid), Teile der Elektroflotte der Stadt Püttlingen sowie ein Tesla als vollständig elektrisch betriebenes Fahrzeug. Dies ermöglichte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sich ein Bild von den verfügbaren Möglichkeiten zur Deaktivierung von Hochvolt-Systemen an den Fahrzeugen zu machen.
Ein herzlicher Dank geht an die ZF-Ausbilder, die den Feuerwehrangehörigen das Thema “Informationen zu elektrifizierten PKW-Antrieben” äußerst informativ und unterhaltsam nähergebracht haben. Diese Schulung ist von entscheidender Bedeutung, um die Feuerwehren optimal auf die Herausforderungen im Umgang mit modernen Fahrzeugen vorzubereiten.